Besonderheiten

Unser Chapiteau (Spielzelt) ist sicher in der Schweiz, vielleicht gar weltweit eine Einmaligkeit: Ursprünglich ein Einmaster von 8m Durchmesser wurde der Hauptmast ersetzt durch eine Zweibeinkonstruktion, damit Trapeznummern möglich sind. Die Rondellbegrenzung wurde nach aussen rund herum um einen Meter vergrössert. Damit haben bei uns 120 Zuschauer, die 4m-Manege (nicht zentral), etwa 20 zuschauende Artisten, das Lichtregiepult und die Musiker/innen Platz. Im angebauten Sattelgang (eine Massanfertigung) können hinter der Gardine Prospekte (Kulissen) wie im Theater in die Höhe gezogen werden.

Unsere Proben finden seit 1986 jeden Dienstag in der Otelfinger Mehrzweckhalle statt. Zusätzlich seit 2006 haben wir ein eigenes Probenlokal, unser "MeKa": Dabei handelt es sich um ein grosses ehemaliges Waschhaus aus dem 17. Jahrhundert, das unsere Väter in Fronarbeit zu einem kleinen Bijoux umgebaut haben. Dort haben wir nun das Privileg, zu jeder beliebigen Zeit und "am Schärme" zu proben - im Vergleich zu früher wie im Himmel ! So proben wir nun jede Woche ca. 4 Std. je am Dienstag und am Samstag in unserem "MeKa" und in der Turnhalle.

Otelli besitzt nicht nur ein Winterlager, sondern deren vier, verteilt im ganzen Dorf von Otelfingen. Das grösste befindet sich in einem grossen Industriegebäude.

Vor der Vorstellung empfangen wir unser hochgeschätztes Publikum nicht nur mit einem openair-Buffet und Programmverkäufern, sondern akkustisch mit unserer eigenen Drehorgel, welche bemalt ist mit Sujets aus dem Zirkusleben (Requisiten) und Sonnenblumen - der "hauseigenen" Blume, welche auch unsere Fassade links und rechts in reichen Sträussen verschönert.

Otelli wurde auch dadurch bekannt, dass er jedes Jahr ein neues Motto hat, das - nicht wie üblich im Zirkus: "Sterne der Manege", "Faszination Zirkus" u.a. nur leere Worte enthält, sondern das wirklich als Roter Faden durch das Programm führt. Wir hatten Programme, in welchen bei über 80% der Nummern das aktuelle Motto präsent gewesen ist ! Die Mottos der Vergangenheit hiessen

Mottos 1986 - 2015

1986 D`Bäre chömmed
1987 Zirkus-Rössli
1988 Ring, Röif und Rolle
1989 Bölle und Ballöön
1990 Otelfante als Jubilante
1991 Akrotelli-Festival
1992 Zylinder-Zirkus
1993 Flüügendi Fähne
1994 Cloon-Zirkus
1995 JubOTELLiläum

1996 Schnüer, Strick und Seil
1997 Mir lönd d`Wildsau ab
1998 S Phantom vom Zirkus
1999 Otelli du Soleil
2000 E rundi Sach
2001 Oh,`s TELLIfon !
2002 EXPOTELLI.02
2003 Leitere-Zirkus
2004 *****Hotelli
2005 20 Jahre Zirkus Otelli

2006 Airportelli`06
2007 POSTelli
2008 EUROtelli`08
2009 Rund um de GLOtelliBUS
2010 Spiegel-Zirkus
2011 ISOtelli-Zertifikat
2012 Krimi-Zirkus
2013 S Tüpfli uf em i
2014 PhilosOTELLIvieh
2015 Circusical "Das gaht nöd ... Das git`s nöd !"

2016 Rotelli
2017 Chaotelli
2018 Retrotelli - 33 Jahre Otelli
2019 pOliTELLItik
2020 Winnetoutelli

Kein Zirkus in der Schweiz dürfte jährlich so viele Nummern zeigen wie Otelli: Wir haben in der Vergangenheit unser Publikum regelmässig mit 30 Nummern und mehr unterhalten ... Dies hatte natürlich zur Folge, dass unsere Programme auch "etwas länger" dauerten. Meistens gegen drei Stunden ... Jedes Jahr unternehmen wir verstärkte, aber erfolglose Anstrengungen, das Programme auf ein "verkraftbares, normales Mass" zu kürzen !

Andere Zirkusse zeigen Clown-Nummern und -Entrées. Wir tun das zwar auch, aber unsere Nummern bilden jeweils eine zusammenhängende Geschichte oder/und drehen sich um das Motto des Programmes. Fritz Zollinger verfasst jedes Jahr ein neues Clown-Stück, bei dem die Kinder ihre Rollen auswendig lernen müssen. Dies geschieht in der Absicht, das Publikum vor allem mit kaberettistischen, vor allem für die Erwachsenen gedachten Pointen zu unterhalten und nicht mit Kinder-Blödeleien.

Unsere Clowns treten oft viele Jahre nacheinander auf und werden auch optisch zu Persönlichkeiten, weil Madeleine Häfele für jeden von ihnen eine eigene "Maske" (Fachausdruck für die besonderen "Zeichnungen" im Gesicht der Clowns) kreiert, die unverändert von Jahr zu Jahr übernommen wird.

Die in jedem Zirkus ganz wichtigen Requisiteure sind bei uns alle Jugendliche und Kinder, die einen ehemalige Artisten, die anderen Geschwister, die nicht als Artisten auftreten wollen.

Unser "Orchester" ist eine Besonderheit, weil sein "Grundstock" zwar durch einen erwachsenen Keyboarder (zur Zeit Viktor Steinlin) und einen jugendlichen Schlagzeuger (zur Zeit Philipp Jerebic und Elias Steinlin) gebildet wird. Dazu spielen aber unsere Artistinnen und Artisten, welche ein eigenes Instrument beherrschen, zwischen ihren Auftritten in der Manege. 2002 hatten wir mit einem Rekord nicht weniger als 20 musizierende Kinder und Jugendliche !

Unsere vereinten Manegen-Künstlerinnen und Künstler beginnen und beschliessen in Parade und Finale jede Vorstellung mit dem Otelli-Lied. Die Melodie dazu stammt von Gerda Bächli. Zum 25-Jahre-Jubiläum schenkte uns Walter Brühlmann einen eigenen Otelli-Marsch, in welchem das Otelli-Lied aufgenommen wurde.

Ein Programmheft völlig ohne Reklamen hat seit Beginn (mit Ausnahme des Jahres 1987) kein Zirkus in der Schweiz ausser Otelli ! Unsere Hefte sind bis zu 60 Seiten stark und enthalten ausschliesslich Informationen, Fotos und Zeichnungen. Seit 2016 haben wir ein rundes Programmheft - eine Einmaligkeit in der Zirkusszene ! Auch dieses enthält keine Reklamen und wird von einer professionellen Grafikerin aufwendig gestaltet.

Über den Zirkus Otelli oder verursacht von ihm erschienen in den vergangenen Jahren nicht weniger als sieben Bücher und eine Broschüre. Drei der Bücher waren den Jubiläen gewidmet (5, 10, 15, 20 und 25 Jahre), eines dem Motto 1998 "S Phantom vom Zirkus" (Roman mit Einbezug von Otelli), eines dem Wappentier unserer Gemeinde, dem Wildschwein, und eine Broschüre dem Sommerlager von Otelli 1995 im Circus Monti. 2019 erscheint das Buch über unser einmaliges Circusical von 2015 "Das gaht nöd - Das git`s nöd !"

Seit dem zweiten Jahr unseres Bestehens und bis 2004 begleitete uns der talentierte Zeichen-Künstler Samuel Marthaler an Proben und Aufführungen. Er hat hunderte von Skizzen hervorgezaubert, welche alle unsere Programmhefte verschönerten und 1995 ein ganzes Büchlein füllten. 89-jährig ist Samuel Marthaler 2008 gestorben. Er brachte unserem papierenen Auftritt eine unschätzbare und hochstehende künstlerische Note, für die wir ihm unendlich dankbar sind ! Wir haben für Samual Marthaler in der Basler Künstlerin Cornelia Ziegler eine würdige Nachfolgerin gefunden, die uns seit 2005 begleitet und jährlich alle Nummern mit ihrem genial geführten Zeichenstift festhält in einem Kunstgut, auf das wir stolz sind. Zusätzlich zeichnet die Otelfinger Künstlerin Monika Amrein seit 2011 während den Proben und bereichert mit ihren Werken unsere Programmhefte.

Seit der "Halbzeit" 1998 mit "S Phantom vom Zirkus" haben wir für jedes Programm ein spezielles, grafisches Logo kreieren lassen, das jeweils vielseitig verwendet werden kann (auf der Piste, über dem Artisteneingang, auf der Fassade, als Stempel usw.).

Unser Zirkus hat eine interne Unternehmenskultur, welche in Teilen auch nach aussen sichtbar wird. Einige Beispiele dazu seien erwähnt: Unsere Artistinnen und Artisten erhalten jährlich als Erinnerung nicht nur das bedruckte T-Shirt (ein Teil der Kostüme), sondern auch eine immer neue Urkunde, ein jährlich neu bedrucktes Wasserglas (Grafik oder das aktuelle Logo) und bei Beginn eine Otelli-Medaille, die neben dem Chapiteau und Artisten auch unser ehemaliges Wildschwein Tinga zeigt !

Die ehemalige Otelli-Artistin Lara Eigenmann zeichnete bis 2004 das Sujet, welches grafisch unser Motto umsetzt und auf Programmheft, Plakat und jährlich neuem T-Shirt der Artisten seinen Niederschlag findet. Lara war eine talentierte Artistin, hat ihr Herz noch heute an den Flamenco und klassischen Tanz verloren und ist nun promovierte Ärztin. Sie wurde abgelöst von der begabten Künstlerin Doris Heusser, die auch das Otelli-Buch "Das Phantom vom Zirkus" illustriert hat.

Der Otelli-Tirggel - Nach der Vorlage der Medaille (d.h. einem Kunstwerk des ehemaligen Otelli-Vaters Manuel Pörtner, der in den ersten acht Jahren auch unsere Mottos künstlerisch umsetzte und unser Schrift-Logo kreierte) entstand 2000 die Einmaligkeit des Otelli-Tirggels, eines typisch zürcherischen Weihnachtsgebäckes. Die grossen Tirggel (14 cm Durchmesser) werden an unseren Vorstellungen verkauft.

Unter die Unternehmenskultur fallen sicher auch die Weiterbildungsreisen der Otellis: So waren wir schon in den Zirkussen Knie, Nock, Stey, Medrano und natürlich bei unserem "grossen Bruder" Monti, aber auch im "Himmel auf Erden". An einem Kinder-Konzert in der Tonhalle gab uns der weltbekannte Schweizer Jongleur Kris Kremo eine Lektion im Jonglieren !

Vielleicht dürften nicht zuletzt erwähnt werden, dass unsere Sponsoren auf Weihnachten keinen Bettelbrief bekommen, sondern einen kurzen Rückblick und meistens ein Kärtchen oder/und gar ein kleines Geschenk. - An unseren Elternversammlungen bringen die Eltern zum knabbern eigenes, dem aktuellen Motto nachempfundenes Gebäck (man beachte dazu jeweils auch unser Pausen-Buffet !), und der Zirkusleiter Fritz Zollinger überrascht am Schlussfest regelmässig mit einer Schnitzelbank ! All das sind Beiträge zur Unternehmenskultur unseres Zirkus Otelli.